Da die Wirtsbäume und -sträucher wegen dem empfindlichen Myzel auf den Feinwurzeln keine Pestizide und chemische Substanzen zur Schädlingsbekämpfung vertragen haben wir hier eine Zusammenstellung von Krankheiten und Schädlingen und wie man diese natürlich bekämpft. Aber allgemein ist zu erwähnen, dass oft ein falscher Standort, zu wenig oder zu viel Wasser der Grund ist warum die Trüffelwirtspflanzen von Schädlingsorganismen befallen werden.
Der Tortrix ist ein grüner Falter mit einer Flügelspannweiter zw. 16-24mm, dessen Raupen erhebliche Frassschäden an den Blättern und Knospen verursachen können. Die junge Raupe ist sie grau bis braun gefärbt und hat einen schwarzen Kopf. Die größeren Exemplare sind mehr grün.
Bacillus thuringiensis: ist ein Bakterium, das ausschließlich Insekten abtötet. Es ist als Spritzmittel im Handel erhältlich.
Feinde: Laufkäfer, Vögel (Nistkästen anbringen), Eichhörnchen
Die Aphidoidea ist ein kleines Insekt in der Größe von wenigen Millimetern. Es saugt Pflanzensaft und es gibt sie in nahezu jeder Farbe, mit und ohne Flügel. Alle Lausarten sind auch oft Überträger von Pflanzenviren.
Seifenwasser: Verwenden Sie am besten eine Kernseife. Diese ist ohne Parfum und künstliche Zusatzstoffe (in Apotheke erhältlich). Die Seife wie beim Hände-waschen so lange in das Wasser einbringen bis es trüb wird. Hierbei gibt es kein genaues Mischungsverhältnis, das Wasser soll einfach nur nach Seife riechen. Das Seifenwasser anschließend in einen Sprüher füllen und die betroffenen Stellen am Pflänzchen damit besprühen, trocknen lassen und mehrmals wiederholen. Die abgestorbenen Läuse werden später vom Regen einfach abgewaschen. Die Seifenwasserbehandlung funktioniert bei allen Blattlausarten. Brennnessel-, Rainfarn- od. Adlerfarn-, Oregano- oder Kaffeesud, Zwiebel-, Knoblauch- Wermut-Tee soll auch helfen. Feinde: Blattlauslöwen (Florfliegenlarven), Marienkäferlarven, Spinnen, , Schwebfliegenlarven, Laufkäfer, Gallmücke (Itionididae), Weichkäfer, Vögel u.v.m. Blattlauslöwen gibt es sogar als natürliche Schädlingsbekämpfer zu kaufen.Vorbeugung: Rosen, Duft-Lavendel oder Weihrauchpflanze (Plectranthus coleoides) in die Nähe der Plantage setzen. Rosensaft ist die Leibspeise der Blattläuse, sie fliegen eher auf die Rosen und lassen meist andere Pflanzen in Ruhe. Bei Lavendel und Weihrauchpflanze ist es der Geruch, den die Läuse nicht mögen. Das selbstgemachte Mittel im Kühlschrank aufbewahren.
Die Pseudococcidae ist ein kleines Insekt mit einer Größe zw. 1-12mm. Es saugt Pflanzensaft und hat einen weißen Körper. Je nach Art hat sie lange Haare und Schwanzfäden und baut sich oft diesen charakteristischen watteartigen Cocon.
Seifenwasser mit Alkohol: 1l Seifenwasser (siehe Blattlaus) & 2 TL Bio-Spiritus in einen Sprüher füllen und betroffene Stellen ansprühen, trocken lassen und gegebenenfalls wiederholen. Lagerung im Kühlschrank.
Achtung der Alkohol löst wachsartige Schutzschichten auf. Das könnte unteranderem auch schädlich für Nützlinge oder Blätter sein, deshalb sehr sparsam mit der Mischung umgehen!
Feinde: Florfliegenlarven (Blattlauslöwe),
Die Coccoidea ist ein kleines Insekt und saugt Pflanzensaft mit 1-6mm Größe. Je nach Art gib es sie in vielen Farben, die europäische Variante sieht aus wie ein winziger Schildkrötenpanzer. Man findet sie an der Blattunterseite. Die Männchen haben Flügel, Weibchen nicht.
Seifenwasser mit Alkohol: 1l Seifenwasser (siehe Blattlaus) & 2 TL Bio-Spiritus in einen Sprüher füllen und betroffene Stellen ansprühen, trocken lassen und wenn nötig wiederholen. Lagerung im Kühlschrank.
Achtung der Alkohol löst wachsartige Schutzschichten auf. Das könnte unteranderem auch schädlich für Nützlinge oder Blätter sein, deshalb sehr sparsam mit der Mischung umgehen!
Pflanzenöl: Etwas Speiseöl mit einem Pinsel auf die Schildläuse auftragen.
Feinde: Florfliegenlarven, Spinnen
Die Eriosmosa sieht der Wolllaus sehr ähnlich. Sie baut Wattekolonien. Man findet sie hauptsächlich an Ästen oder am Stamm und in Astgabelungen. Überall dort wo der Baum eine Verletzung hat.
Seifenwasser mit Alkohol: 1l Seifenwasser (siehe Blattlaus) & 2 TL Bio-Spiritus in einen Sprüher füllen und betroffene Stellen ansprühen, trocken lassen und wenn nötig wiederholen. Lagerung im Kühlschrank.
Achtung der Alkohol löst wachsartige Schutzschichten auf. Das könnte unteranderem auch schädlich für Nützlinge oder Blätter sein, deshalb sehr sparsam mit der Mischung umgehen.
Feinde: Blutlauszehrwespe, Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven
Curculio ist ein brauner Rüsselkäfer mit einer Körperlänge von 6-9mm, dessen Maden die Nüsse von innen aushöhlen.
Bei Befall gibt es kein Bio-Spritzmittel, da bleibt nur regelmäßiges einsammeln der Käfer sowie der Nüsse mit Löchern.
Vorbeugen: Leimring am Stamm verhindert das Raufklettern der Käferweibchen.
Feinde: Hühner
Anisogramma anomala ist eine Pilzkrankheit, die eher im Osten Haselnusspflanzen befällt. Die Blätter rollen sich ein und an den Ästen entstehen Beulen. In Europa wurde diese Krankheit nur auf anderen Pflanzen wie z.B. Rhododendren od. Oleander festgestellt.
Achtung der Alkohol löst wachsartige Schutzschichten auf. Das könnte unteranderem auch schädlich für Nützlinge oder Blätter sein, deshalb sehr sparsam mit der Mischung umgehen! Im Kühlschrank lagern.
Die Apiognomonia ist eine Pilzkrankheit, erkennbar an den braunen unregelmäßigen Flecken auf den Blättern. Ursache: sehr niederschlagreiches Frühjahr oft in Kombination mit reicher Schneeschmelze.
Die Arvicolinae ist ein Nagetier je nach Art zw. 7-23cm Länge und wiegen 80-200g. Sie hat braunes Fell und sie frisst im Gegensatz zum Maulwurf die Wurzeln von Nutzbäumen an. Erkennbar ist die Wühlmaus an ihren Erdhügeln, denn sie gräbt das Einstiegsloch seitlich (Maulwurf mittig).
Achtung der Alkohol löst wachsartige Schutzschichten auf. Das könnte unteranderem auch schädlich für Nützlinge oder Blätter sein, deshalb sehr sparsam mit der Mischung umgehen! Im Kühlschrank lagern.
Die Trialeurodes ist eine weiße mottenähliche Fliege (Körperlänge: 1,5mm Flügelspannweite: 5mm) und legt ihre bräunlich bis schwarzen Eier auf die Blattunterseite. Die Larven sind gelb/grün transparent. Die ausgewachsenen Tiere haben kräftige Sprungbeine und sie saugen Pflanzensaft. Die Flügel sind mit einer Wachsschicht überzogen. Der Honigtau, den die Schädlinge absondern beginnt nach kurzer Zeit zu schimmeln, was das Opfer zusätzlich schwächt.
Lockstoff-Sticker gibt es im Handel zu kaufen, an denen die Weiße Fliege kleben bleibt, das hilft aber nur bedingt, da man mit dieser Methode nur die Erwachsenen Tiere tötet.
Feinde: Schlupfwespe, Erzwespe, Weichkäferlarve
Der 12-15cm große Talpa ist ein Säugetier und ein Insektenfresser (Regenwürmer, Engerlinge, Schnecken), aber kein Pflanzenschädling. Er belüftet durch seine Grabungsarbeiten den Boden. Das töten eines Maulwurfs ist verboten (Artenschutz), daher kann man ihn nur vertreiben.
Vertreiben durch Gerüche: Hundehaare, Brennnesselsud, Wermuttee, leere Alkoholflaschen mit dem Kopf nach unten in die Gänge stecken oder in Bio-Spiritus getränkte Tücher in die Maulwurfhöhlen legen (Wirkungsbereich ca. 3-5m), zerdrückte Knoblauchzehen in die Hügel stecken.
Vertreiben durch Töne: selbstgebastelte Windräder, die quietschende Geräusche machen. Metalllöffel klappern an Metallstangen. Leere saubere Flaschen (wenn der Wind bläst, erzeugt er einen Ton). Häufiges Mähen mit einem lauten Rasenmäher. Es geht auch mit einem Mähroboter, weil dieser täglich mit seinen Vibrationen die Tiere stört.
Teure Möglichkeiten: Maulwurfgitter Maulwurfschreck (Gerät das piepst)
Feinde: Raubvögel (Julen, Ansitze aufstellen), Fuchs, Marder, Wiesel, Iltis (Steinhaufen od. Hecken als Unterschlupf anlegen)
Die Arvicolinae ist ein Säugetier und hat bräunliches, rötliches bis schwarzes Fell. Sie ist je nach Art zw. 7-23cm lang. Die Wühlmaus hat kleine Ohren und eine kleine Nase. Der kurze Schwanz ist wenig behaart.
Man kann Mausfallen (1Falle pro 20m2) aufstellen. Von Vergasungsmittel würden wir abraten, da nicht sicher ist ob die Gase das Myzel schädigen können. Bei Giftködern bitte darauf achten, dass der Regen den Wirkstoff nicht in die Erde schwämmt!
Feinde: Rotfuchs, Mauswiesel, Hermelin, Raubvögel (Julen, Sitzmöglichkeiten anbringen), Katzen
Das Sciurus ist ein Nagetier und hat je nach Art braunes, graues oder rötliches Fell. Sie fressen Nüsse, Früchte, Pflanzenteile, Insekten, Vogeleier zudem nagen sie Kabel an. Auffällig ist ihr aufgestellter, buschiger Schwanz. Es hat zw. 200-400g und ist ca. 15-20cm groß.
Zuerst alle Zugänge oder Löcher im Haus, am Dachboden und den Nebengebäuden verschließen. Danach einen Kammerjäger rufen, dieser fängt die Tiere lebend und setzt sie im Wald wieder aus. Kabel- oder Stromleitungen, die zum Haus führen mit Plastikrohren (der Länge nach aufschneiden) umkleiden. Eichhörnchen können nicht mehr über die Kabel laufen und fallen. Äste schneiden, die nahe an das Gebäude reichen, damit die Eichhörnchen es so schwer wie möglich haben zum Haus zu kommen. Am Dachboden bauen sie gerne ihre Nester.
Feinde: Marder, Raubvögel (Julen, Sitzmöglichkeiten anbringen), Katzen, Hund
Zum Großwild zählt man Hirsch, Reh, Wildschwein
Entweder stellen sie um die gesamte Plantage einen Maschendrahtzaun auf. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass der Zaun unten feinere Maschen als oben hat und mit 1,5m Höhe. Damit haben Sie 2 in einem, denn dieses Drahtgeflecht hält sowohl das Kleinwild (Hasen) als auch das Großwild (Hirsch, Reh) fern. Zweite Möglichkeit; man bringt ein feines Gitter rund um jeden einzelnen Baum/Strauch an um den Wildverbiss zu verhindern.
Zum Kleinwild zählt man Feldhase, Fuchs, Fasan, Marder, Iltis, Wiesel
Entweder stellen sie um die gesamte Plantage einen Maschendrahtzaun auf. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass der Zaun unten feinere Maschen als oben hat und mit 1,5m Höhe. Damit haben Sie 2 in einem, denn dieses Drahtgeflecht hält sowohl das Kleinwild (Hasen) als auch das Großwild (Hirsch, Reh) fern. Zweite Möglichkeit; man bringt ein feines Gitter rund um jeden einzelnen Baum/Strauch an um den Wildverbiss zu verhindern.
Der Leiodidae oder Schwammkugelkäfer ist ein Insekt. Er misst etwa 2-3mm Länge und hat je nach Art einen bräunlich bis schwarzen Körper. Der Käfer ernährt sich vom Myzel und vom Fruchtkörper der Trüffel. Er lebt hauptsächlich in der Erde. Erst zur Dämmerung wird er aktiv, dann klettert er an die Oberfläche. Man findet sie dann in Wiesen oder an Ufern. Sie sind flugunfähig und je nach Art sehen sie schlecht oder haben gar keine Augen.
Leider gibt es bis jetzt noch keine effektive Bekämpfung gegen die Plagegeister ohne dabei die Trüffel zu schädigen. Da man keine Insektizide verwenden sollte, weil jegliche Chemie dem Trüffel nicht bekommt, bleibt nur das Entfernen der Trüffelkäfer beim Brûlée (Baumscheibe rundum dem Trüffelbaum) zur Dämmerung.
Feinde: Insektenfresser wie Vögel (Nistkästen aufstellen), Igel (Unterschlupf aufstellen)
Die Suillia ist ein flugfähiges Insekt. Diese Fliege wird etwa 9mm lang und hat einen gelblich, orangefarbigen bis rötlichen Körper. Charakteristisch sind die schwarzen "Zehen". Die Flügel sind bräunlich transparent, ähnlich einer Sonnenbrille. Die Weibchen umkreisen die Stelle wo sich die reifen Trüffel im Boden befinden. Dort legen sie ihre Eier ab. Die Larven durchfressen danach die Trüffelknollen meist derart, dass die Köstlichkeiten ungenießbar werden.
Da man keine Insektizide verwenden sollte, weil jegliche Chemie dem Trüffel schadet, bleibt nur das händische Entfernen der betroffenen Trüffelknollen. Trüffelsucher schlagen mit einem Stock auf den Boden um die Fliegen aufzuscheuchen, danach setzen sich die Suillia schnell wieder zu Boden. Mit dieser Methode kann man auch ohne Trüffelhund befallene Trüffel aufspüren.
Der Rhynchaenus fagi ist ein Insekt, der ausschließlich an Buchen seine Eier ablegt, jedoch fressen die Käfer auch Blätter und Blattstiele von anderen Baumarten wie Erle, Birke oder Obstbäume. Die befallenen Bäume weisen einen charakteristischen Lochfraß an den Blättern auf. Der Käferbefall ähnelt optisch einem Spätfrostschaden. Der Buchenspringrüssler wird nur etwa 2mm groß mit dunkelbrauner bis schwarzer Farbe.
Biologen haben beobachtet, dass befallene Bäume recht gut mit seinen Parasiten umgehen können, daher ist eine Bekämpfung in den seltensten Fällen notwendig.
Feinde: Schlupfwespe, Erzwespe, Meise (Nistkästen aufstellen)
Die Mikiola fagi ist ein Fluginsekt, dessen Larven den Pflanzensaft aus Baumblättern saugen. Um die Larve bildet sich eine tropfenförmige grünlich-gelbe bis rötlich gefärbte Galle (bis 10mm lang). Diese Wucherungen findet man an der Blattoberseite. Wenn man eine Galle öffnet findet sich in ihrer Mitte ein weißliche Larve, kann bis zu 4mm groß sein.
Biologen haben beobachtet, dass befallene Bäume selten gravierende Schäden davontragen. Eine Bekämpfung ist so gut wie nie notwendig, da Fressfeinde die Zahl der Gallmücken schnell regulieren.
Feinde: sehr viele, alle Insektenfresser