Asexuelle Vermehrung von Trüffel
Trüffel vermehren sich nicht nur über die teuren sehr beliebten und schmackhaften Fruchtkörper die in der Gourmetszene hoch angesehen werden. Sondern nach diesen Erkenntnissen von heimischen Forschern auch über eine weniger spektakuläre Methode: Über die asexuellen Sporen der Trüffel. Bei diesem Vermehrungsstadium geht es um einen weißen, dünnen Flaum, den die Wissenschaftler von Wien und Niederösterreich in den heimischen Wäldern im Waldviertel entdeckt haben.
Begriff asexuelle Vermehrung: Diese wird von Pilzen, wenn es schnell gehen soll praktiziert. Beispiel: Die Lebensgrundlage, ein feuchtes Brot, das nur wenige Tage zur Verfügung steht, entsteht der Schimmelpilz relativ schnell. Anders wiederum haben die typischen Waldpilze eine Ausbildung komplizierter Strukturen zur Fortpflanzung die viel länger andauert. Die Trüffel, also der Fruchtkörper ist der Ort, wo sich die Fortpflanzung dieser unterirdisch wachsenden Pilze überwiegend abspielt.
Anders verhält sich aber die zuvor angedeutete Fortpflanzung mit den asexuellen Sporen. Hier werden keine Fruchtkörper ausgebildet, sondern Knospen, die am Ende vom Hyphen ausgebildet werden und einen weißen Flaum an der Oberfläche bilden. Werden diese Sporen durch den Wind oder durch Tiere verbreitet haben diese auch nicht den typischen Trüffelgeruch. Alexander Urban vom Institut der Botanik an der Uni Wien hat diese Entdeckung zufällig im Jahr 2010 gemacht und nach einer Analyse der Erbsubstanz (DNA) im Labor kam heraus, dass es sich um eine Trüffelart handelte.
Inzwischen steht fest, dass eine asexuelle Vermehrung beim Weißen Trüffel ( Tuber borchii) und dem Wenigsporigen Trüffel ( Tuber oligospermum) möglich ist. Es wird vermutet, dass durch den Klimawandel immer mehr Trüffel in unseren Wäldern in naher Zukunft zu finden sind undauch der Trüffelanbau ein großes Thema im deutschsprachigen Raum wird.
Quelle: 2010 ORF on Sience